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WiMAX: Breitband-Geschwindigkeit ohne Kabelsalat

8. August 2011 Keine Kommentare

WiMAX steht für “Worldwide Interoperability for Microwave Access”, weltweite Kompatibilität für Mikrowellen-Zugang. WiMAX hat aber gar nichts mit der Mikrowelle auf dem Küchenschrank zu tun, sondern ist eine echte 4G-Technologie im kabellosen Datenverkehr. Nach UMTS und LTE, die beide als 3. Generation gehandelt werden, ist WiMAX nun also der nächste große Schritt.

Schneller als DSL

WiMAX bietet sich sowohl für die stationäre Nutzung, also zu Hause mit dem Computer am Schreibtisch, als auch für mobiles Internet unterwegs an. Vorausgesetzt, Laptop und Handy unterstützen den Standard natürlich. Stationär kann WiMAX bis zu 70Mbit/s im downstream erreichen – das ist weitaus mehr als eine schnöder DSL-Anschluß und beinahe schon Breitband-Qualität. Mobil soll man immerhin auf 30 Mbit/s im downstream und 4 Mbit/s im upstream kommen. In der Praxis sind das im downstream allerdings bislang nur bis zu 3 Mbit/s – was letzten Endes aber auch nicht langsamer als DSL ist. Alles, was es dafür braucht, ist eine passende Antenne und ein entsprechendes Modem für den Computer bzw. die entsprechende Einstellung im Handy.
Erreicht werden diese schnellen Raten durch Zwei-Antennen-Technik. Sowohl im downstream als auch im upstream werden die Daten von bzw. an zwei Antennen geschickt. Auf diese Weise erhöht sich die Datenqualität natürlich immens; es werden nie beide Antennen denselben Interferenzen ausgesetzt sein, so daß die Qualität der Datenübertragung nur gewinnen kann. Wichtig wird das natürlich bei Telefon-Gesprächen und Video-Übertragungen; wer will schon gerne mittendrin unterbrochen werden.

Eine passende DSL-Alternative

Der große Vorteil von WiMAX sind die Entfernungen, die dabei überbrückt werden können. Während W-LAN um die 600 bis 900 Meter ausreicht, hat eine WiMAX-Basis-Station einen Versorgungsradius von zwei bis fünf Kilometern. Wo es keine Hindernisse gibt, Basis- und Empfangsstation also auf einer Sichtlinie liegen, sogar bis zu 15 Kilometern. Das macht WiMAX die perfekte Alternative zu verkabeltem DSL gerade in ländlichen Gebieten. Der Nachteil allerdings: Der Netzausbau findet nur regional statt. Die Lizenzen wurden bereits 2006 versteigert, und anders als bei LTE haben sich hier die großen Telekommunikationsunternehmen zurückgehalten. Weshalb die Lizenzen an kleinere und regionale Betreiber gingen. Und die brauchen etwas Zeit, ihre jeweiligen Netze aufzubauen.
Im großen und ganzen aber ist WiMAX eine echte Alternative zum klassischen DSL-Anschluß. Die Technologie ist einsatzfähig und ausgereift, die Datenübertragungsraten brauchen sich hinter nichts zu verstecken und die Reichweiten sind ideal für die ländlichen Gebiete, die bislang vom DSL-Zugang abgeschnitten waren.

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