Digital und aus dem Netz – IP-TV macht es möglich. Die Idee ist nicht ganz neu, wird aber immer mehr zum großen Trend. Das Prinzip ist dasselbe wie bei “Voice over Internet Protocol” (VoIP) – Datensätze werden übers Internet verschickt. Internet Protocol Television eben, IP-TV. Alles, was es dazu braucht, ist eine vernünftige Internet-Verbindung. DSL oder noch besser VDSL sollte es schon sein, ansonsten hat man eher Standbilder denn ordentliches Seh-Vergnügen. Aber mit dem immer weiter ausgebauten Breitband-Netz in Deutschland ist das auch kein Problem mehr.
IP-TV ist aber nicht normales Internet-Fernsehen, wo man seine Sendungen im Browser-Fenster auf dem Rechner anschaut. Hier wird nicht einfach ein zweiter (Fernseh-)Bildschirm an den Computer zu Hause angeschlossen. Von der Mechanik funktioniert es genau so wie ein Satelliten-Fernseh-Anschluß: Kabel vom DSL-Anschluß in den Receiver und vom Receiver in den Fernseher. Und schon kann es losgehen.
Auch hier gibt es schon die ersten Wunderwerke der Technik. Sogenannte Hybrid-Fernseher, die sowohl “normales Fernsehen” ermöglichen als auch IP-TV. Ausgerüstet mit einer Netzwerk-Buchse oder einem WLAN-Modul sind diese Fernseh-Geräte für beide Arten von TV ausgestattet. Qualitativ steht das Fernsehen aus dem Internet den althergebrachten Methoden in nichts nach. Es gibt jede Menge Sender, wer will auch in HD-Auflösung, dazu Radio-Sender und zusätzliche Funktionen des Receivers. Mittlerweile haben mehrere DSL-Anbieter das IP-TV im Programm und für ganz besondere Sparfüchse gibt es das sogenannte Triple-Play: Internet-Anschluß, Telefonie und Fernsehen aus einer Hand. Wer ganz viel Zeit übrig hat, kommt auch noch in den Genuß der Online-Videotheken. Sei es das sogenannte video-on-demand, das heißt, Sendungen der Fernsehsender des IP-TV bzw. die Videodienste der DSL-Anbieter, oder richtige “Videotheken”, bei denen man sich online einen Film anklickt und dann gleich gucken kann.
Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom gab es Anfang des Jahres 26 Millionen Breitband-Anschlüsse in Deutschland. Der Großteil entfällt dabei auf den schnellen DSL-Anschluß, ca. 23 Mio.; der Rest sind Breitband-TV-Kabel-Anschlüsse und Glasfaser. Zum Ende des Jahres sollen es insgesamt 28 Millionen Anschlüsse werden. Das ist eine Zuwachsrate von 6 Prozent; DSL- und TV-Breitband werden zu gleichen Teilen davon profitieren. Und wenn es doch nicht für den eigenen Anschluß reicht, gibt es ja DSL-Alternativen. “Derzeit werden die letzten weißen Flecke auf der Breitband-Landkarte durch hoch leistungsfähige Mobiltechnologien wie LTE geschlossen”, so Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. “Damit stehen den Verbrauchern künftig eine ganze Reihe von Breitband-Alternativen zur Verfügung.”
Aber Anschluß allein ist ja nicht alles. Schnell darf es ja auch sein. Dementsprechend rechnet der Verband mit weiterführenden Ideen. Zuerst soll natürlich erstmal die Grundversorgung mit Breitband-Anschlüssen in Deutschland abgesichert sei. Dann jedoch wird der Ausbau der Geschwindigkeiten in Angriff genommen werden müssen. Erwartet wird, daß in drei Jahren ca. drei Viertel aller angeschlossenen Haushalte über einen Internet-Zugang mit einer Datenrate von mindestens 50 M/bits verfügen.
Von wegen technik-scheu: Letztes Jahr gab es mehr Internet-Nutzer bei den Senioren als bei den Jugendlichen. Eine Online-Studie von ARD und ZDF stellte fest, daß von den Internet-Surfern in Deutschland um die 5,3 Millionen mittlerweile über 60 Jahre alt sind. Die 14- bis 19-jährigen dagegen sind nur mit 5 Millionen Nutzern vertreten. Da ist es natürlich nicht verwunderlich, wenn sich immer mehr Senioren auch für einen DSL-Anschluß zu Hause entscheiden. Da hat man Internet-Zugang inklusive Internet-Telefonie in einer Hand und braucht sich nicht noch mit verschiedenen Anbietern und mehreren Anschlüssen herumärgern. Dementsprechend nutzen auch immer mehr Kunden von Haus-Notruf-Diensten die Voice-over-IP (VoIP)-Technik fürs Telefonieren.
Leider hat der Fortschritt aber auch einen Nachteil – die Technik ist an Strom gebunden. Fällt dieser aus, geht der Computer nicht mehr und auch der Hausnotruf übers Internet bleibt stumm. Was natürlich ausgerechnet bei Bedürftigen oder Pflegefällen nicht zulässig ist. Dafür gibt es nun aber Abhilfe. CareTech, eine schwedische Firma, hat ein Haus-Notruf-Gerät entwickelt, welches unabhängig vom heimischen Computer oder Internet-Router funktioniert. Das CareIP ist bei der Zentrale immer online gemeldet. Fällt der Strom oder das Netz aus, wird die Hausnotruf-Zentrale automatisch benachrichtigt. Selbstverständlich funktioniert der eigentliche Notruf weiterhin. Verbindungen zur Zentrale werden über ein eigenes IP-Protokoll hergestellt. Und für den Fall, daß alle Stricke reißen, hat das Gerät auch noch ein GSM-Mobilfunk-Modul mit Handykarte (ohne Grundgebühr) eingebaut. Damit kann dann per Mobil-Netz eine Verbindung zur Hausnotruf-Zentrale aufgebaut werden.
Eine weitere gute Neuigkeit ist, daß die Pflegekassen dieses Hausnotruf-Gerät für Internet-Telefonanschlüsse bezuschussen. Es ist offiziell in den sogenannten Pflegehilfsmittelkatalog eingetragen; damit werden die Kosten, zumindest teilweise, von der Kasse übernommen.
Filesharing, also das “Weitergeben von Dateien”, taucht immer wieder in der Fachpresse auf. Es gibt unzählige Tauschbörsen im Internet, in denen Nutzer Dateien hochladen, die sich andere kostenlos wieder herunterladen können. Wenn es sich bei diesen “Dateien” jedoch um Werke handelt, die dem Urheberrecht unterlegen (z.B. Musik-CDs oder Filme), ist das filesharing natürlich illegal. Jetzt hat sich erneut ein Gericht damit auseinandergesetzt. Vor dem LG München wurde eine einstweilige Verfügung gegen einen DSL-Provider beantragt – dieser sollte die IP-Adressen von Kunden speichern, denen vorgeworfen wurde, illegal Filme hochzuladen. Der Vorwurf (und der Antrag der Verfügung) kamen vom Inhaber der Urheber-Rechte an den Filmen. Auf diese Weise sollten die Nutzer-Daten sichergestellt werden, um sie später zur Strafverfolgung zu nutzen. Berufen hat sich der Rechte-Inhaber dabei auf den § 101 des Urheberrechtsgesetzes, der eine Auskunftspflicht vorsieht – DSL-Provider müssen Auskunft über die zum illegalen filesharing verwendeten IP-Adressen geben.
Das Münchener Gericht hat die einstweilige Verfügung jedoch abgelehnt, wie auch schon vorher in ähnlichen Fällen die OLGs in Frankfurt und Hamm. Die Begründung: § 101 beinhaltet nur die Pflicht zur Auskunft, nicht die Erlaubnis zur Datenspeicherung. Die DSL-Provider müssen demnach zwar Auskunft geben, dürfen aber die Nutzer-Daten, wie zum Beispiel IP-Adressen, nicht speichern. Das wäre ein Eingriff in die Rechte der DSL-Kunden.
Die Richter haben dabei durchaus bemerkt, daß eine Auskunftspflicht ohne Möglichkeit der Speicherung etwas sinnlos erscheint. Sie sind aber der Meinung, daß dies eine “Regelungslücke” ist. Sprich: Das Problem muß vom Gesetzgeber gelöst werden, nicht von den Gerichten.
DSL ist in den letzten Jahren zum Synonym für schnelles Internet geworden. Wir alle hätten es gern und in den meisten Fällen ist das auch kein Problem. Mitunter stellt man aber fest, daß gar nicht soviel DSL in der Leitung drin ist, wie beim Vertrag vorne draufsteht. Das kann mehrere Gründe haben. Zum einen könnte es am Anbieter und den technischen Voraussetzungen vor Ihrer Haustür liegen – die Distanz zwischen Verteiler und Hausanschluß, das Alter der Verteiler und Kabel, die Anzahl der Nutzer am Verteiler, etc. Zum anderen könnte die Ursache aber auch an Ihren Geräten und Einstellungen liegen. Wir geben Ihnen hier ein paar einfache Tips und Tricks, mit denen Sie Ihre DSL-Verbindung aufs Optimum tunen können.
WLAN-Kanal ändern
WLAN ist toll. Keine Kabel mehr, ungebunden in der ganzen Wohnung oder im Haus ins Internet – immer da, wo man es gerade braucht. Die Vorteile sind klar auf der Hand. Leider werden die Vorteile mitunter aber auch zum Nachteil: WLAN ist so beliebt, daß immer mehr Nutzer auf einen kabellosen Internet-Zugang umsteigen. Jeder mit seinem eigenen Router und dem dementsprechenden Funknetz. Welches wiederum das WLAN des Nachbarn in Mitleidenschaft ziehen kann. Gerade in dichtbesiedelten Gegenden oder – viel dichter dran – im eigenen Mietshaus kann es durchaus dazu kommen, daß die diversen Funknetze der einzelnen Router sich gegenseitig behindern. Router sind in der Regel auf bestimmte Kanäle voreingestellt. Wenn also ein paar Router von demselben Hersteller dicht beieinander ans Werk gehen, nutzen sie dieselben Kanäle und behindern sie sich so gegenseitig. Einfach mal beim Nachbarn nachfragen oder mit einer entsprechenden Software prüfen, welche Funknetze bzw. Kanäle gerade in der Umgebung aktiv sind. Danach am Router einen anderen Funkkanal wählen. Damit entgehen Sie dem Andrang auf diesen Kanälen und haben mehr von Ihrer DSL-Geschwindigkeit.
WLAN-Router ändern
Ähnlich wie bei den Modems ist auch beim WLAN ein Router nicht gleich Router. Gerade wenn der verwendete Router schon ein bißchen älter ist, kann es durchaus sein, daß er einfach nicht mehr mithalten kann. Da können Sie einen superschnellen DSL-Anschluß und alles haben – wenn die Peripherie-Geräte nicht besser können, dann kommt auch nicht mehr an. Falls Sie also ein älteres Modell verwenden, kann es sich durchaus lohnen, einen neuen Router zu verwenden. Dieser kann zumindest die neuen Standards verarbeiten und so Ihre DSL-Geschwindigkeit aufrecht erhalten. Mitunter reicht es aber auch schon, die sogenannte Firmware des jetzigen Routers zu erneuern. Das geht über die Webseite des Herstellers. Es ist nicht ganz dasselbe wie ein niegelnagelneuer Router, sorgt aber dennoch für bessere DSL-Geschwindigkeiten.