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Deutschland bleibt beim Kupfer-Kabel

Glasfaser oder Kupferkabel – darum dreht sich die Diskussion, wenn es um schnelle Breitband-Technologie geht. Beide haben ihre Vor- und Nachteile: Glasfaser bietet Geschwindigkeiten und Kapazitäten, die weit jenseits dessen liegen, was mit schnödem Kupferkabel möglich ist. “Fibre to the Home” (FTTH, Faser bis ins Haus) heißt das Zauberwort hier und bedeutet, daß Glasfaser nicht nur bis zum Verteilerkasten, sondern bis ins Haus gelegt wird. Auf diese Weise können dann Haushalte komplett mit wirklichen Breitband-Geschwindigkeiten durchs Internet rauschen. Der Nachteil an Glasfaser ist die Verfügbarkeit. Die Kabel müssen erst gelegt werden, und das kostet richtig Geld.
Kupferkabel als Grundlage für den allseits bekannten DSL-Anschluß hat den (fast) unschlagbaren Vorteil, daß es schon so gut wie überall verlegt ist. Die Technologie macht sich die Kupferdrähte der Telefonleitungen zunutze. Um den Internet-Zugang zu ermöglichen, braucht man nur noch Verteiler-Stationen. Der Nachteil ist der der Kapazitäten. Irgendwann sind diese ausgereizt. Nicht zu vergessen die berüchtigte “letzte Meile”, das Stück Leitung zwischen Verteiler und Anschluß, welches die Geschwindigkeiten eines DSL-Anschlusses beträchtlich nach unten drücken kann.

Glasfaser in Deutschland so gut wie nicht vorhanden

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat ausgerechnet, daß in den nächsten zehn Jahren ca. 170 Millionen Euro erwirtschaftet und eine Million neue Arbeitsplätze erschaffen werden – durch neue Dienste in Energie-Versorgung, Gesundheitswesen oder Medien. Diese Zahlen setzen jedoch ein Breitband-Netzwerk voraus, welches diese neuen Dienste auch bedienen kann. Und da sieht es schlecht aus. Denn das Kupfer-Kabel-Netz kann da nicht mithalten. Nach Aussagen des “Fibre to the Home Council” (FTTHC), eine EU-Stelle zum Breitband-Ausbau in Europa, sind derzeit nur 0,44 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland mit Glasfaser versorgt. Damit taucht Deutschland nicht mal mehr in der Statistik des FTTHC auf. Sogar Rumänien ist besser dran mit einem Prozent.

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