Die nächste Generation im mobilen Internet: LTE
LTE oder eher LTE-Advanced wird das nächste große Ding im Mobilfunk und im mobilen Internet. LTE heißt “Long Term Evolution”, Langzeit-Entwicklung. Ein eher unspektakulärer Name für eine ziemlich ausgetüftelte Technologie. Kurz gesagt, ist es eine Weiterentwicklung des schon bestehenden UMTS-Standards, welcher heute schon umfassend genutzt wird und durchaus ansprechende Geschwindigkeiten in der Datenübermittlung aufweisen kann.
Aber trotz all der Schnelle hat UMTS ein kleines Manko: Mitunter kann das Netz einfach nicht mithalten. Ausgerechnet in Großstädten kommt es mitunter zu Verzögerungen, da die Datenmengen einfach zu groß werden. Zu viele Nutzer wollen alle gleichzeitig mobil ins Internet. Was in Ballungsgebieten letztlich zu Verzögerungen führen kann. LTE soll das nun ausgleichen.
Mobiles Internet genauso schnell wie Breitband
Der größte Unterschied zu UMTS ist der Fakt, daß LTE über mehrere Bandbreiten verfügt und deshalb flexibler eingesetzt werden kann. Der Ausbau des Netzes auf den neuen Standard ist ebenfalls weniger aufwendig – eine technische Nachrüstung ist eben immer einfacher als ein kompletter Neubau. Der LTE-Standard zeichnet sich außerdem durch geringe Latenzzeiten aus (unter 5 Millisekunden). Damit sind Video-Konferenzen und Online-Spiele ein Klacks. Selbst Telefonate werden als Datenpakete übers Internet verschickt, also als VoIP. Aber das Sensationelle an LTE sind die Geschwindigkeiten. Wenn man dem Hype glauben darf, dann bringt LTE bis zu 300 Mbit/s im downlink. Das hängt natürlich von den Endgeräten ab – diese müssen dementsprechend in der Lage sein, auch soviel Daten verarbeiten zu können. Wir Otto-Normal-Verbraucher werden uns erstmal mit 100 Mbit/s zufrieden geben müssen, aber selbst das ist für mobiles Internet richtig schnell.
Die Lizenzen für das LTE Netz wurden im Mai letzten Jahres an Vodafone, O2 und Telekom versteigert; seit dem Sommer haben die ersten Provider auch LTE für ihre Kunden im Angebot. Und da alles über Funkmasten funktioniert, bietet sich LTE geradezu als DSL-Ersatz an. Besser noch, die Bundesnetzagentur hat sogar vorgeschrieben, daß das LTE-Netz zuerst dort ausgebaut werden muß, wo ein “normaler” DSL-Anschluß aus technischen Gründen nicht möglich ist. Wann genau und vor allem wo das neue Wundernetz aufgebaut wird, hängt jetzt von den Unternehmen ab. Interessierte Kunden können sich vormerken lassen und werden dann automatisch benachrichtigt, wenn LTE für sie verfügbar ist.